# 41 Kunsttherapie – und die Betrachtung des Unbekannten.

„Das Fremde wird erkannt, weil es sichtbar ist. Es fordert heraus, sich damit zu beschäftigen. Was vorher abgespalten und unbewusst war, kann nun betrachtet werden. Was zu sehen ist, kann leichter als das Eigene akzeptiert werden.“ (Dannecker, 2015, 65)

Das ist eine wunderbare Beschreibung, wie innerhalb der Kunsttherapie unbewusste und abgespaltene Inhalte ins Bewusstsein gebracht werden können, weil sie über die bildnerischen Prozesse sichtbar gemacht werden. Durch das Sichtbar Machen, verliert das Unbekannte seine Bedrohlichkeit. Die Verarbeitung wird leichter und die anschließende Integration kann effektiver vollzogen werden.

So trägt die Kunsttherapie mit ihren künstlerischen Prozessen auf eine ganz neue Art und Weise dazu bei, dass innere Dynamiken verstanden werden können, ohne sich ausschließlich auf der verbalen und intellektuellen Ebene zu befinden.

In den Bildern wird das Eigene erkannt. Alte Verhaltensmuster werden verstanden und können losgelassen werden. Das unterstützt dabei, eine Lösung für schwierigen Situationen zu finden und -ganz wichtig - dem Entdecken der eigenen Bedürfnissen. Dadurch können neue Strategien entwickelt werden, die zu einem harmonischeren und selbstbewussteren Leben führen.

Kunsttherapie ist schon länger ein wichtiger Teil im Gesundheitswesen und in der Persönlichkeitsentwicklung. Mit ihren Möglichkeiten bringt sie die persönliche Themen auf ganz spezielle Art und Weise zum Vorschein und führt zu individuellen Lösungen.

© Barbara Güpner-Planner, M.A.

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Dannecker, Karin. (2015), Psyche und Ästhetik. Die Transformationen der Kunsttherapie. Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft. Berlin. 3. Auflage