Fortbildungslehrgang für Kunsttherapeut*innen

 Narzissmus & Kunsttherapie

PRÄSENZ

Narzissmus ist ein Phänomen, das immer häufiger auftritt. Einerseits weil es durch mehr Aufklärung mehr an Aufmerksamkeit erfährt, andererseits weil durch gesellschaftliche Veränderungen narzisstisches und egoistisches Verhalten immer mehr toleriert, ja manchmal sogar anerkannt wird. „Die ganze Welt wird immer narzisstischer, die narzisstische Epidemie ist aus- und das Zeitalter des Narzissmus angebrochen“, schreibt Haller in seinem Buch „Die Narzissmusfalle“.

In der Praxis stelle ich seit einigen Jahren fest, dass meine Klient*innen oft in toxischen Beziehungen gefangen sind und die narzisstischen Tendenzen der Partner*innen große Unsicherheit mit sich bringen, vor allem weil sie oft nicht als diese erkannt werden.

Die Schwierigkeiten, aber vor allem die Belastungen, die sich daraus ergeben, sind enorm. Aber, nicht nur im privaten Bereich sind Menschen mit narzisstischem Verhalten konfrontiert, auch am Arbeitsplatz kann dieses „Beziehungsangebot“ immer öfter entdeckt werden.

Weiters erzählen mir viele Klient*innen im Erstkontakt, dass sie sich von kaum jemandem verstanden fühlen. Selbst im professionellen Setting stoßen sie rasch auf Ungeduld und Unverständnis. 9 von 10 berichten mir von unschönen Erfahrungen oder fragen mich als erstes, ob ich mit Narzissmus-Geschädigten Erfahrung habe. Viele suchen sich Therapeut*innen, die sich wirklich damit auskennen und brauchen dann erst wieder Zeit, bis sie sich auch tatsächlich einlassen können und dem Gegenüber vertrauen.

 

 

Wir brauchen im therapeutischen Setting unbedingt das Verständnis für diese Thematik. Jede und jeder kennt Menschen, die narzisstisch agieren, aber viele können es nicht richtig einsortieren. Ebenso ist es auch wichtig, dass wir nicht vorschnell jemanden als Narzisst*in bezeichnen, sondern lernen, Verhalten zu differenzieren.

Viele fühlen sich von Therapeut*innen/Berater*innen/Coaches völlig im Stich gelassen, missverstanden und stigmatisiert. Das führt bei manchen zu weiteren Kränkungen und sie haben das Gefühl, mit all diesen Problemen wieder alleine dazustehen. Es kann sogar dazu führen, dass sie wie gehabt die eigenen Wahrnehmungen in Zweifel ziehen.

Die meisten haben bereits über lange Strecken versucht das eigene Verhalten anzupassen, um Harmonie in der Beziehung herzustellen. Manche sind schon über viele Jahre im Trauma-Bonding gefangen und es fällt ihnen schwer, sich aus diesen toxischen Beziehungen herauszuschälen.

Für andere sind es die Beziehungen zu den eigenen Bezugspersonen, die gekennzeichnet sind von Abwertung, Manipulation und Kontrolle. Sich aus diesen Beziehungen zu befreien, erfordert ein hohes Maß an Mut und Zuversicht, sowie eine durchdachte Strategie, um diese auch tatsächlich durchzuziehen.

Auf Therapeut*innenseite braucht es Wissen um das Thema „Narzissmus/narzisstische Persönlichkeitsstruktur“ auf der einen Seite, auf der anderen Seite vor allem sehr viel Geduld, Empathie und Verständnis für die Opfer, die massiven Machtmissbrauch hinter sich - und einen langen Heilungsweg vor sich haben.

Dieses Thema nimmt rasant zu und es braucht Kenntnis über unterschiedliche Phasen und Verhaltensweisen, sowie Werkzeuge für uns Kunsttherapeut*innen, damit auch wir für diese traumatisierten Menschen gute Ansprechpartner*innen sein können.

 

 

Dazu habe ich mir eine Weiterbildung überlegt, die die Theorie näherbringt und über Praxisübungen Möglichkeiten aufzeigt, wie daran gearbeitet werden kann.

Ebenfalls sind Selbsterfahrungseinheiten vorgesehen, um sich selbst mit der Thematik reflektieren zu können und blinde Flecken, wie wir sie alle haben, auf die Spur zu kommen.

Hier geht es um die Opfer, um die, die sich Hilfe suchen, die das Trauma erlebt haben und nun versuchen, Heilung zu finden und ihren Selbstwert wieder aufzubauen.

Natürlich können sich auch bei den Betroffenen/Opfern narzisstische Tendenzen zeigen, diese werden ebenfalls thematisiert und anhand von Übungen wird gezeigt, wie diese besprochen werden können.


Wenn Du Dich für dieses wirklich spannende Thema interessierst und gut vorbereitet sein möchtest, wenn Du damit in Deiner Praxis konfrontiert wirst, dann komm dazu!

Dazu treffen wir uns, vor Ort, an sechs Samstagen, von 10:00 – 18:00 Uhr. Hier findest Du die Lehrgangsinhalte:  Inhalte Narzissmus & Kunsttherapie

Auf Wunsch wird ein Abschlusszertifikat ausgestellt. Das kann aber nur bei 90 % Anwesenheit erfolgen. Bei Fehlzeit über 10 % kann die Theorie nachgearbeitet werden, die Selbsterfahrung kann über Einzelstunden nachgeholt werden.

2 Einzel-Supervisionen + Abschlussarbeit, Beschreibung zweier Fallvignetten.

Ansonsten wird eine Teilnahmebestätigung ausgestellt.

 

 

Kosten für die sechs Ausbildungstage, inkl. Skripten (zum downloaden) / Material an den Ausbildungstagen / Zertifikat:

€ 1110.- (Exklusive der Einzel-Supervision)                                                                                      Ratenzahlung nach Vereinbarung möglich.

Ort: 1170 Wien

Anmeldungen ab Ende März 2024 möglich. Wenn Du Interesse hast, kannst Du Dich gerne vormerken lassen. Begrenzte Teilnehmer*innen.

 

 

Zu meiner Person:

Ich bin seit 2007 diplomierte Kunsttherapeutin. An der Akademie für Kunsttherapie war ich jahrelang als Lehrtherapeutin/Lehrtrainerin/Supervisorin sowie für die Abwicklung des Zertifikationsverfahrens und der Qualitätssicherung zuständig.

Mit der Thematik „Narzissmus“ habe ich persönlich unterschiedlichste Erfahrungen gemacht und kenne die Ausweglosigkeit, Ohnmacht und Selbstzweifel, die sie mit sich bringen kann. In der Praxis bemerke ich seit 2015 eine starke Zunahme narzisstischen Verhaltens im Umfeld meiner Klient*innen.

Ich konnte in diesem Zusammenhang vor allem feststellen, dass es für die Klient*innen enorm wichtig ist, eine Einordnung für dieses irritierende Verhalten zu bekommen. Die positiven Rückmeldungen haben mich veranlasst, Videos für YouTube zu erstellen. Hier findest du meinen YouTube-Kanal.

Zur Aufklärung trägt auch die Facebook-Gruppe „toxische Beziehungen meistern“ bei. Mit der Spezialisierung auf „Narzissmus & toxische Beziehungen“, konnte ich sehr viele Menschen erreichen und es hat meiner Praxis einen ordentlichen Schub gegeben. Viele Anfragen ergeben sich aus den Videos und über die Facebook-Gruppe haben sich ebenfalls neue Klient*innen bei mir gemeldet.

Wir können mit der Kunsttherapie einen wichtigen Beitrag für die Opfer von narzisstischen Beziehungen leisten. Die Kunst ist hier ein wertvoller Begleiter.

Lasst uns gemeinsam etwas Neues starten und die Kunsttherapie noch professioneller gestalten.

Ich freue mich darauf!

© Barbara Güpner-Planner, M.A.

Quelle:

Haller, Reinhard., Die Narzissmusfalle. Anleitung zur Menschen- und Selbstkenntnis. Red Bull Media House GmbH, Wals bei Salzburg. 12. Auflage. 2019