# 40 Beziehungskunst – was ist eine toxische Beziehung?

Toxische Beziehungen kann man daran erkennen, dass es einem in einer Beziehung zu einer anderen Person meistens nicht gut geht. Manchmal geht es beiden Beziehungspartnern in der Partnerschaft nicht gut. Dann kann es sich um Co-Abhängigkeiten handeln, wo ein Miteinander genauso schwierig auszuhalten ist, wie ein Ohneeinander.

Bei solchen destruktiven Beziehungen, wirken unbewusste Inhalte in das Beziehungsleben ein. Was sind nun so unbewusste Inhalte?

Bei unbewussten Inhalten handelt es sich um Gefühle, Emotionen und Erinnerungen aus der Vergangenheit, die eben nicht bewusst sind und ihre Wirkung in den aktuellen Beziehungen voll entwickeln. Entdecken kann man sie oft erst über das Feedback von anderen, aufarbeiten und integrieren sollten man sie mit professioneller Hilfe.

Zeichen für solche destruktives Verhalten können unter anderem folgende sein: Schuldzuweisungen, Nörgeln, liebloses Verhalten, Entwertungen und dem/der anderen nichts Zutrauen, um einmal einige zu nennen. Wenn man ständig solchen Verhaltensweisen ausgesetzt ist, muss viel Energie aufgewandt werden, um in dieser Beziehung bleiben zu können. Sollte man sich dann zusätzlich noch in einer Abhängigkeit zu dieser Person befinden, z.B. finanzieller Natur, scheint es fast unmöglich, sich aus diesem Verhältnis herauszuschälen.

Was kann man nun tun, um aus solchen Beziehungen herauszukommen? Als erstes muss man sich eingestehen, dass man in einer lebt. Das sollte überprüft werden. Wie werden meine Bedürfnisse wahrgenommen? Sind meine Anliegen gleich vom Belang, wie die vom/von der/dem Beziehungspartner*in? Darf ich mich mit meinen Gefühlen zeigen und werden diese angenommen? Hab ich das Gefühl, dass ich mich verstellen muss, um gut in der Beziehung bleiben zu können? Ein weiterer Parameter kann sein, dass man sich mindestens zu 60% wohlfühlen sollte im Miteinander. Die gemeinsame Zeit sollte mehr Momente der Geborgenheit, Sicherheit, Verbundenheit haben als der Trennung, der Hilflosigkeit oder der Verlassenheit.

Das sind ein paar Aspekte und Fragen, die helfen können, um das eigene Beziehungsleben zu entschlüsseln. Entdecke ich dann, dass es sich um eine destruktive Beziehung handelt, dann geht es darum im Rückzug, eventuell auch mit Begleitung, herauszufinden, ob ich diese Beziehung tatsächlich aufrechterhalten will. Was kostet sie mich? Was muss ich alles hintenanstellen, um in dieser Beziehung zu bleiben? Und bin ich bereit, dass ein Leben lang zu tun?

Sollte ich dann mit zunehmender Zeit, ständigen Gesprächen und Auseinandersetzungen bemerken, dass ich diesen Preis nicht mehr bezahlen möchte oder kann, dann ist es wichtig, sich mit einem Trennungsszenario auseinanderzusetzen.

In Beziehungen mit toxischen Menschen kann man selten gewinnen. Gewinnen bedeutet für mich, nachhaltige Gemeinsamkeiten herzustellen, in der sich beide wohlfühlen können. Menschen mit stark dysfunktionalen Anteilen können so eine Beziehung schwer leben und aufrechterhalten.

Das Leben ist zu kurz, um in Beziehungen auszuharren, die uns schaden!

 

© Barbara Güpner-Planner, M.A.

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